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Name (wiss.) | Linum usitatissimum L. |
Name(n) (trivial) | Saat-Lein, Flachs |
Familie | Linaceae (Leingewächse) |
Ordnung | Malpighiales (Malpighienartige) |
Kurzbeschreibung | Linum usitatissimum ist eine aufrechte, einjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 60cm erreicht.
Stängel: aufrecht, einfach, dicht beblättert, Blätter:graugrün, lineal-lanzettlich, bis 3cm lang, stiellos, kahl, wechselständig, Blüte: himmelblau (selten weiß), Durchmesser 2 bis 3cm, 5 Kelch- und 5 Kronblätter, Staubbeutel blau, Blüten in lockeren Trugdolden, nur vormittags geöffnet, Blütezeit: Juni bis September Frucht: kugelige Kapseln, mit braunen, glänzenden, elliptischen Samen, |
Herkunft | Nur aus Kultur bekannt. |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Wird heute in Deutschland nur noch selten angebaut. Kommt nur verwildert vor, z.B. auf Schuttplätzen. Selten. |
Standort im Bot. Garten | Heil- und Giftpflanzenabteilung und kulturhistorische Abteilung |
Enthaltene Toxine |
Linamarin |
Weitere Info zur Toxizität | Samen und junge Pflanzen sind giftig. Beim Menschen sind Vergiftungen nicht bekannt. Auch bei Tieren kommt es nur selten zu akuten Vergiftungen. Aber es kann durch Nassverfütterung von zu großen Mengen an Leinsamen und Leinsamenkuchen zu Blausäurevergiftungen kommen. |
Symptome bei Vergiftungen | Taumeln, Vomitus, Tachypnoe, Tremor, Muskelzucken, Krämpfe, Bradykardie, Koma, Atemstillstand. Im Extremfall Tod innerhalb weniger Sekunden möglich. Toxine werden über die Milch ausgeschieden. |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Linum usitatissimum ist eine sehr alte Kulturpflanze aller Erdteile. Leinsamen enthält bis 33% Öl und liefert gesundes Speiseöl und findet in der Herstellung von Malerfarben Verwendung. Die Stängel können zu Flachsfasern verarbeitet werden. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Ursprünglich in Vorderasien und im Mittelmeerraum beheimatet, gehört der Flachs zu den ältesten bekannten Kulturpflanzen. Die frühesten erhaltenen Reste von Leinsamen stammen aus der Mitte des 8. Jahrtausends v. Chr. und wurden in Mesopotamien und Syrien gefunden. Die Pflanze wurde hauptsächlich zur Textilherstellung verwendet, deren Grundlage sie bis zur Domestizierung der Baumwolle blieb. Ab dem 4. Jahrtausend v. Chr. ist gewebtes Leinen in Ägypten belegt. Aber auch andere Gebrauchsgegenstände wurden aus den Fasern der Pflanze gefertigt. So erwähnt Homer neben Kleidung auch Bettücher, Segel, Fischernetze und Schnüre aus Flachs. Im 7. Jahrhundert v. Chr. finden sich bei dem spartanischen Dichter Alkman außerdem Hinweise darauf, dass Leinsamen als Nahrungsmittel verwendet und in Gebäck verarbeitet wurden. Der Abdruck einer Flachsschnur, die zur Stabilisierung einer großen ägyptischen Schale aus Nilschlamm eingelegt war, ist in der Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität zu sehen. Außerdem in der Tiermedizin von Bedeutung. |
Quellennachweis | Rau: Veterinärmedizinischer Führer zu den Giftpflanzen im Botanischen Garten Gießen; Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte; Spohn, Aichele: Was blüht denn da?; |