BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Clematis montana BUCH.-HAM. ex DC.
Name(n) (trivial) Berg-Waldrebe
Familie Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Ordnung Ranunculales (Hahnenfußartige)
Kurzbeschreibung Clematis montana ist eine stark wüchsige, sommergrüne Kletterpflanze, die eine Wuchshöhe von 6 bis 8m erreichen kann.
Blätter: rosettig an Kurztrieben angeordnet, kahl, dreizählig, Fiederblättchen kurz gestielt, gezähnt
Blüte: weiß bis rosa, radiärsymmetrisch, vierzählig, 2 bis 5cm breit, zahlreiche, gelbe Staubgefäße
Blütezeit: Mai bis Juni
Frucht: fiederartige Nüsschen
Herkunft Himalaya, Mittel- und West-China
Vorkommen und
Standortfaktoren
Clematis montana bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit feuchten Böden. Hier wird die Art als Zierpflanze kultiviert.
Standort im Bot. Garten
Enthaltene Toxine Protoanemonin
Weitere Info zur Toxizität Clematis montana ist giftig.
Symptome bei Vergiftungen Hautrötung, Juckreiz
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten
Bedeutung in Lehre und Forschung Auf die Reizbarkeit bzw. die Bewegung der Ranken eines Kürbis wurde Darwin durch einen 1858 erschienen Artikel des amerikanischen Botanikers Asa Gray aufmerksam. Daraufhin begann er, die Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen zu untersuchen. 1862 bat Darwin Gray um Samen sowie deren Hinweise zur Anzucht um dessen Versuche zu wiederholen. Er entdeckte dabei, dass der eigentlichen Rankenbewegung eine „spontane, reizunabhängige“ Suchbewegung der Ranken vorausgeht, welches er später auch bei Sprossen von Windenpflanzen fand. Darwin weitete seine Untersuchungen auf über 100 verschiedene Kletterpflanzen aus, denn es galt dieses „allgemeine Phänomen“ zu beweisen. Er studierte dabei die Wachstumsgeschwindigkeiten und die Art der Bewegungen von Kletterpflanzen und es gelang ihm insgesamt vier Klassen kletternder Pflanzen zu unterscheiden: (1) Windende Pflanzen, (2) Blatt-, und Rankenträger, (3) Hakenkletterer und (4) Wurzelkletterer. Die zweite Klasse von Kletterpflanzen unterteilte Darwin in zwei Unterabteilungen, nämlich Blattkletterer und Rankenträger. Dabei übernehmen die Blattkletterer überdies in vielen Beziehungen eine mittlere Stellung zwischen windenden Pflanzen und Ranken tragenden Pflanzen (Darwin 1865). Insgesamt untersuchte er acht Clematis Arten um genauestens zu studieren, wie unterschiedlich Arten innerhalb einer Gattung in der Art und Weisen zu klettern erscheinen. Einer der Artvertreter war Clematis montana BUCH.-HAM. ex DC., die Berg-Waldrebe. Diese Art besitzt lange, dünne Blattstiele. Diese sind so lange sie jung sind, sensitiv. Nach leichtem Reiben, beobachtete Darwin, das sich diese nach der geriebenen Seite hin biegen und sich nach einiger Zeit wieder ausstrecken. Allgemein gilt für die Gattung Clematis, dass sie sich mit Hilfe ihrer Blätter emporzieht, indem sie den Blattstiel wie einen Haken um die nächstgelegene Stütze biegen. Auch sie führen rotierende Bewegungen aus, um eine Stütze zu finden. Abschließend kam Darwin zu dem Entschluss, dass sich Blattkletterer (Klasse 3) wohl aus ursprünglichen Windenpflanzen abgeleitet haben, denn die Internodien aller untersuchten repräsentativen „Blattkletterer“ rotieren in genau derselben Art und Weise wie Windenpflanzen. 1865 veröffentlichte er seine Beobachtungen und Untersuchungen zu den Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen im Werk: „The Movements and Habits of Climbing Plants“ (deutscher Titel: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen). Laut Mea Allan diente ihm dieses Buch bzw. dessen Beweise dazu, zwei seiner Grundsätze der Evolutionstheorie zu demonstrieren, nämlich die des Kampfes ums Dasein sowie die der Abänderung.
Quellennachweis http://de.hortipedia.com/wiki/Clematis_montana;Darwin 1865: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen; Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. Allan, M. 1991: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Pawlah, Herrsch Verlag.
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Letzte Aktualisierung: 2017/09/03