BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Primula veris L.
Name(n) (trivial) Wiesen-Primel, Wiesen-Schlüsselblume, Echte-Schlüsselblume
Familie Primulaceae (Primelgewächse)
Ordnung Ericales (Heidekrautgewächse)
Kurzbeschreibung Primula veris ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 10 bis 30cm erreichen kann.
Blätter: in grundständiger Rosette angeordnet, bis 12cm lang, runzelig, geflügelter Blattstiel
Blüte: dottergelb, Schlund mit fünf rotgelben Flecken, Kelch bauchig, kantig, nicht an Kronröhre anliegend, Blüten in einseitswendigen Dolden angeordnet, zu 5 bis 20 Blüten, auf unbeblättertem Stängel
Blütezeit: April bis Juni
Frucht: Kapsel
Herkunft Europa, West-Asien
Vorkommen und
Standortfaktoren
Primula veris kommt auf mageren Rasen und Wiesen und an Waldrändern vor.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung, Heil- und Giftpflanzenabteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Besonders die unterirdischen Pflanzenteile enthalten Saponine. Diese werden als Husten- und Schleimlöser genutzt.
Bedeutung in Lehre und Forschung Ab 1859 begann Darwin mit der Beobachtung heterostyler Blüten an Schlüsselblumen, so auch an der „Echten Schlüsselblume" (Primula veris L.), die er neben weiteren Studien 1877 zusammenfassend in dem Buch unter dem Titel „Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art” (The Different Forms of Flowers on Plants of the Same Species) veröffentlichte. Im Besonderen interessierten ihn die unterschiedlichen Formen der Heterostylie, bei der sich die Blüten innerhalb einer Art hinsichtlich ihrer Griffel-, bzw. die Staubblattlänge und deren Position unterscheiden. Bereits vor Darwin war Botanikern bekannt, dass etwa Primula veris var. officinalis L. (Echte Schlüsselblume) unter zwei gleich häufigen Formen existiert, die sich hinsichtlich ihrer Griffellänge und der Stellung der Antheren unterscheiden. Jedoch wurde diese Verschiedenheit laut Darwin nur als ein Fall von bloßer Veränderlichkeit angesehen. Erst Darwins Untersuchungen zeigten, dass es sich hier um zwei getrennte Gruppen handelt, die zwei unterschiedliche Griffelformen (Distylie) aufweisen. Einer langgriffeligen und einer kurzgriffeligen Form. Darwin beschrieb die Verschiedenheiten beider Formen wie folgt: „Die langgriffeligen Pflanzen haben ein viel längeres Pistill (Blütenstempel) mit einer kugeligen und viel rauheren Narbe (Stigma), welche hoch über den Antheren (Staubbeutel) steht. Die Staubfäden (Filamente) sind kurz, die Pollenkörner kleiner und von oblonger (länglicher) Gestalt. Die obere Hälfte der Corollenröhre (Blütenkronenröhre) ist ausgedehnter. Die Anzahl der produzierten Samenkörner ist kleiner und die Pflanzen blühen gern zuerst. Die kurzgriffeligen Pflanzen dagegen haben ein kurzes Pistill, halb so lang wie die Corollenröhre, mit einem platten eingedrückten Stigma, welches unterhalb der Antheren steht. Die Staubfäden sind lang, die Pollenkörner sphärisch und größer. Die Corollenröhre ist von gleichförmigem Durchmesser, ausgenommen dicht am Ende. Die Zahl der produzierten Samenkörner ist größer.“ Neben den aufgeführten morphologischen Beobachtungen, nahm Darwin erste Kreuzungsexperimente vor und stellte dabei fest, dass eine wechselseitige Bestäubung bzw. Befruchtung beider Formen mit dem Pollen der anderen Form zu einer „vollkommenen Fruchtbarkeit“ führt. Die botanischen Fachtermini „legitime“, die wechselweise Bestäubung sowie „illegitime“ Bestäubung (unvollkommene Fruchtbarkeit) die zwischen gleichen Formen gehen auf Darwin zurück. Daneben zeigte er, dass neben einer Verschiedenheit der Blüten auch ein Inkompatibilitäts-System existiert, eine Selbstbestäubung und somit auch Befruchtung mit Pollen des gleichen Individuums verhindert wird.
Quellennachweis Spohn, Aichele: Was blüht denn da?; Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen; Darwin 1899: Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art, Autorisierte deutsche Ausgabe 2. Auflage, Übersetzt von J.V. Carus, E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung (E. Nägele) Stuttgart. Grau, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Schubert R. und Wagner G. 2000, Botanisches Wörterbuch. 12.Auflage UTB Für Wissenschaft. Eugen Ulmer Verlag Stuttgart. Schneckenburger, S. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann.
Übersicht/Mai
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Heterostylie
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Blätter/März
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Letzte Aktualisierung: 2018/01/19