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Name (wiss.) | Zea mays L. |
Name(n) (trivial) | Mais, Welschkorn |
Familie | Poaceae (Süßgräser) |
Ordnung | Poales (Süßgrasartige) |
Kurzbeschreibung | Zea mays ist eine einjährige, grasartige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 100 bis 300cm erreichen kann.
Stängel: aufrecht, markhaltig Blätter: breit-lanzettlich, hellgrün, bis 1m lang, 4 bis 12cm breit, Blüte: männliche Ährchen zweiblütig, in gipfelständigen Rispen vereinigt; weibliche Blütenstände im mittleren Stängelbereich, von Blattscheiden umhüllte Kolben mit herausragenden Griffeln, Blütezeit: Juli bis Oktober Frucht: in Kolben, verschieden gefärbt, |
Herkunft | Mittelamerika, Südwest-Mexiko |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Zea mays bevorzugt nährstoffreiche Böden in sommerwarmen Klimalagen. |
Standort im Bot. Garten | Heil- und Giftpflanzenabteilung |
Enthaltene Toxine |
Alkaloide unterschiedlicher Zusammensetzung
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Weitere Info zur Toxizität | Die Maisgriffel sind giftig. Evtl. sind für die Giftigkeit auch Aflatoxine verantwortlich. Diese stammen vermutlich von Aspergillus flavus, der gut auf den Narben der Blüten keimt. |
Symptome bei Vergiftungen | Nach Einatmung Erregungszustände, Delirien, bei längerer Einwirkung Erbrechen, Koliken und Diarrhöe. |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Zea mays wird weltweit als Nutzgetreide angebaut und findet Verwendung als Nahrungsmittel und Tierfutter. Außerdem wird er zur Energiegewinnung in Biogasanlagen und zur Herstellung pharmazeutischer Produkte verwendet. Synonym: Zea mexicana (SCHRAD.) KUNTZE |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Nachdem bereits 1865 ein Buch über „die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen“ erschien (The movements and habits of climbing plants), widmete sich Darwin in einer zweiten Periode, Arbeiten und Untersuchungen über Pflanzenbewegungen von 1877 bis 1879. Diese veröffentlichte er 1880 in seinem letzten botanischen Hauptwerk „Das Bewegungsvermögen der Pflanzen“. Daneben führte er den Begriff „Circumnutation“ ein, welcher für die angeborene Urbewegung aller Pflanzen steht. Die autonome, kreisende Suchbewegung von Ranken (Kletterorgane) sei laut Darwin eine Modifikation dieser Urbewegung. Dies trifft ebenfalls auf die Schlafbewegungen (Nyctinastie) im Pflanzenreich sowie den Photo- und Gravitropismus (durch Licht und Gravitation angeregte Bewegung) zu. Er widmete sich unter anderem auch der Empfindlichkeit der Wurzelspitzen gegen Berührungen und anderen Reizen. Dabei verwendete Darwin für zahlreiche Versuche, keimende Samen der einzig untersuchten Monokotylen Art, Zea mays L. (Mais). Zu Beginn der Versuchsreihe befestigte Darwin mit Nadeln 22 keimende Samen an Korkdeckeln. Seine Beobachtungen ergaben, dass alle Wurzeln senkrecht nach unten wuchsen (Geotropismus). Nun erweiterte er seine Versuche und befestigte nun kleine kartonartige Papierstücke an Würzelchen von Sämlingen. Beobachtungen zu Folge wurde der terminal wachsende Teil der Würzelchen von den angehefteten Papierstücken abgelenkt bzw. abgekrümmt. Einige bildeten sogar Haken oder Schlingen. Darwin entdeckte, dass nachdem ein erstes Würzelchen aus einem Samen (Primärwurzel) bereits erschien, weitere Würzelchen (Sekundärwurzeln) austreiben. Nun weitete er seine Versuche auch auf solche Sekundarwurzeln aus. Die Spitzen von 10 Sekundarwürzelchen die aus einem weiteren Zea mays Samen austrieben, wurden mit kleinen Kartonvierecken versehen und nun deren Reaktion beobachtet. Nach insgesamt 44 Stunden stellte Darwin abschließend fest, dass 6 Würzelchen von insgesamt 10 Sekundarwürzelchen sich stark rechtwinklig von der Kontaktstelle abgebogen hatten. Die restlichen vier Sekundarwürzelchen zeigten keine Reaktion. Allgemein kam Darwin zu dem Entschluss, dass die Spitzen der Sekundarwürzelchen ebenfalls sehr empfindlich gegen leichte Berührungen sind und sich deren oberer Teil von der Kontaktstelle wegbiegt. Dies geschieht jedoch zu einem späteren Zeitpunkt als bei Primärwurzeln. Daneben widmete sich Darwin Beobachtungen des Botanikers Julius Sachs, welcher entdeckte, dass sich die Würzelchen von Pflanzensämlingen zu benachbarten Flüssigkeiten bzw. feuchten Oberflächen hinbiegen. Diese laut Darwin: „ eigenthümliche Form von Empfindlichkeit, welche in den Spitzen der Würzelchen ruht“, wollte er nachweisen. Die Experimente führte er, wie Sachs zuvor durch. Samen wurden schräg über einer feuchten Oberfläche aufgehängt und zur Kontrolle, Würzelchen einiger Samen mit einem Ölgemisch überzogen. Die unbehandelten Würzelchen bogen sich allesamt zur Feuchtigkeit hin und wuchsen nicht senkrecht nach unten. Die Empfindlichkeit der Wurzelspitzen gegenüber Feuchtigkeit wurde somit erneut von Darwin bewiesen. |
Quellennachweis | Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte; Darwin 1899: Das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Autorisierte deutsche Ausgabe von J. Victor Carus. 2. Auflage. E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung Stuttgart. |