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Name (wiss.) | Salvia officinalis L. |
Name(n) (trivial) | Garten-Salbei, Echter Salbei |
Familie | Lamiaceae (Lippenblütengewächse) |
Ordnung | Lamiales (Lippenblütlerartige) |
Kurzbeschreibung | Salvia officinalis ist ein wintergrüner Halbstrauch, der eine Wuchshöhe von 20 bis 100cm erreichen kann.
Blätter: kreuzgegenständig angeordnet, länglich-lanzettlich, schwach gekerbt, graufilzig, runzelig, am Grund verschmälert, Blüte: hellviolett, selten weiß oder rosa, zygomorph, 1,8 bis 2,5cm lang, Kronröhre innen mit Haarring, Kelch meist rotbraun, in 4 bis 10blütigen Scheinquirlen, Blütezeit: Mai bis Juli |
Herkunft | Süd-Europa, |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Salvia officinalis bevorzugt sonnige Standorte mit trockenen Böden und kommt auf Felsfluren vor, außerdem wird die Art als Gewürz- und Heilpflanze kultiviert. |
Standort im Bot. Garten | Heil- und Giftpflanzenabteilung |
Enthaltene Toxine |
ätherisches Öl
Cineol
Thujon
Campher
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Weitere Info zur Toxizität | |
Symptome bei Vergiftungen | |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Die Salbeiblüte ist ein Lehrbuchbeispiel, das zeigt, wie raffiniert Blüten konstruiert sind, um die begehrte Fremdbestäubung zu sichern. Bei den zwittrigen Blüten des Blütenstandes sind zunächst die männlichen Blütenteile (Staubblätter) reif. Eine Hummel betätigt beim Blütenbesuch ein mechanisches System, das dazu führt, dass Blütenstaub auf ihrem Rücken abgeladen wird. Das Hebelsystem ist aus den Staubblättern entstanden und besitzt einen kurzen und einen langen Arm, weshalb man auch vom Schlagbaummechanismus spricht. Bei älteren Blüten funktioniert diese Einrichtung nicht mehr. Dafür ragen jetzt die weiblichen Blütenteile (Griffel mit zwei Narben) aus der Blüte heraus. Kommt das Insekt mit dem pollenbeladenen Rücken an die Narben, findet eine Bestäubung statt. Die Römer brachten den Garten-Salbei aus dem Mittelmeergebiet in die Gärten Mittel-Europas. Bis heute gehört er zu den klassischen Kräutern der Klostergärten. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Bereits die Antike kannte eine Vielzahl von Gewürzen, meist von einheimischen Wild-oder Gartenpflanzen. Zu den wichtigsten einheimischen Gewürzen der mediterranen Welt gehörten Anis, Dill, Kümmel, Liebstöckel, Minze, Petersilie, Raute, Rosmarin, Safran, Salbei und Thymian. Der römische Koch Apicius verwendete im ersten Jahrhundert n. Chr. laut seinem Kochbuch zur Zubereitung seiner Speisen über 60 verschiedene Gewürze. Exotische Gewürze, darunter Pfeffer, Ingwer, Kardamom und Zimt wurden vor allem in hellenistischer und römischer Zeit aus dem Orient importiert, waren aber aufgrund ihres hohen Preises den Angehörigen der reichen Obersicht vorbehalten. Außer zum Verfeinern von Speisen und Getränken (z.B. Gewürzwein) oder zur Herstellung von Soßen wurden Gewürze in der Antike auch als Bestandteile von Parfüms oder bei der Herstellung von Arzneimitteln verwendet |
Quellennachweis | Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte; Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen; Spohn, Aichele: Was blüht denn da?; Hans Bahmer: Freundeskreis Botanischer Garten der Justus Liebig-Universität Gießen e.V. |