BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Phalaris canariensis L.
Name(n) (trivial) Kanariengras, Echtes Glanzgras
Familie Poaceae (Süßgräser)
Ordnung Poales (Süßgrasartige)
Kurzbeschreibung Phalaris canariensis ist eine grasartige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 15 bs 40cm erreichen kann.
Blätter: linealisch, flach,
Blüte: Ährchen in eiförmiger Ährenrispe angeordnet, diese 1,5 bis 6cm lang, Hüllspelzen weiß und grün gestreift,
Blütezeit: Juni bis September
Herkunft Kanaren, Azoren, Tunesien, Türkei, Kaukasus
Vorkommen und
Standortfaktoren
Phalaris canariensis kommt auf Brachland und Ruderalstellen vor und wird als Zierpflanze und Nutzpflanze für Vogelfutter kultiviert.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten
Bedeutung in Lehre und Forschung Nachdem bereits 1865 ein Buch über „die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen“ erschien (The movements and habits of climbing plants), widmete sich Darwin in einer zweiten Periode, Arbeiten und Untersuchungen über Pflanzenbewegungen von 1877 bis 1879. Diese veröffentlichte er 1880 in seinem letzten botanischen Hauptwerk „Das Bewegungsvermögen der Pflanzen“. Daneben führte er den Begriff „Circumnutation“ ein, welcher für die angeborene Urbewegung aller Pflanzen steht. Die autonome, kreisende Suchbewegung von Ranken (Kletterorgane) sei laut Darwin eine Modifikation dieser Urbewegung. Dies trifft ebenfalls auf die Schlafbewegungen (Nyctinastie) im Pflanzenreich sowie den Photo- und Gravitropismus (durch Licht und Gravitation angeregte Bewegung) zu. Darwin untersuchte im Besonderen an den beiden Gramineen Phalaris canariensis L., dem Kanariengras und an Avena sativa L., dem gemeinen Hafer die phototrope Krümmung von Keimlingen. Dabei stellte er z.B. Keimlinge des Kanariengrases „Phalaris canariensis“ in einen verschlossenen Kasten. Dieser war an einer Seite geöffnet und wurde mit Sonnenlicht während eines Zeitraums von 8 Stunden ausgesetzt. Dabei zeigten alle Kotyledonen eine starke Krümmung zur Lichtquelle hin. Sogar eine sehr schwache Lichtquelle reicht aus, um Heliotropismus (Biegung zum Licht hin) auszulösen. Zu den bekanntesten Versuchen Darwins an Phalaris canariensis Koleoptilen, zählten diese, bei deren Spitzen mit lichtundurchlässigen Kappen verdunkelt wurden. Daraufhin waren die Koleoptilen nicht mehr im Stande, sich zur Lichtquelle hin zu krümmen. Dies führte Darwin zu der Vermutung, der Auslöser dieser phototropen Krümmung sei eine Substanz im oberen Teil, welche vom Licht beeinflusst und dessen Reiz an den basalen Teil weiterleitet. Laut Höxtermann (2009): „handelt es sich hier um einen der ersten Hinweise auf die Existenz von Pflanzenhormonen und die klare Auflösung einer pflanzlichen Reizerscheinung in drei Teilprozesse, der Reizaufnahme, der Reizleitung und zuletzt der Reizreaktion“. Dabei konnte Darwin diese neue physiologische Erkenntnis ganz besonders an den Koleoptilen, den Keimblättern der Gramineen Phalaris canariensis L., und Avena sativa L. demonstrieren. Seither werden Phalaris canariensis L. und Avena sativa L., als Standardversuchsobjekte in der Pflanzenphysiologie verwendet.
Quellennachweis Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Grundband; Darwin 1899: Das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Autorisierte deutsche Ausgabe von J. Victor Carus. 2. Auflage. E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung Stuttgart. Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann;
junger Blütenstand
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Übersicht/Juli
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Blattöhrchen
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Letzte Aktualisierung: 2017/09/03