BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Vicia faba L.
Name(n) (trivial) Ackerbohne, Saubohne
Familie Fabaceae (Schmetterlingsblütengewächse)
Ordnung Fabales (Schmetterlingsblütenartige)
Kurzbeschreibung Vicia faba ist eine einjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 50 bis 120cm erreichen kann.
Blätter: 2 bis 3paarig gefiedert, fleischig, 3 bis 10cm lang,
Blüte: weiß, Fahne oft bläulich überlaufen, Flügel meist mit schwarzem Fleck, 2 bis 3cm lang, Blütenstände kurz gestielt, in mehrblütigen Trauben,
Blütezeit: Mai bis Juli
Frucht: Hülsenfrüchte, bis 12cm lang, dick, 3 bis 7 Samen,
Herkunft Ausgangsart unbekannt
Vorkommen und
Standortfaktoren
Vicia faba bevorzugt sonnige Standorte mit tiefgründigen Lehmböden.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung
Enthaltene Toxine
Vicin
Convicin
Lectine
Weitere Info zur Toxizität Favismus nach Einatmung des Blütenstaubes oder nach Verzehr der rohen oder gekochten Bohnen.
Symptome bei Vergiftungen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schwindelgefühl. Schwere Fälle: akute hämolytische Anämie mit Fieber, Milz- und Leberschwellung, Ikterus, dann Mortalität bei 7%.
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Wird weltweit als Kulturpflanze genutzt.
Bedeutung in Lehre und Forschung Nachdem bereits 1865 ein Buch über „die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen“ erschien (The movements and habits of climbing plants), widmete sich Darwin in einer zweiten Periode, Arbeiten und Untersuchungen über Pflanzenbewegungen von 1877 bis 1879. Diese veröffentlichte er 1880 in seinem letzten botanischen Hauptwerk „Das Bewegungsvermögen der Pflanzen“. Daneben führte er den Begriff „Circumnutation“ ein, welcher für die angeborene Urbewegung aller Pflanzen steht. Die autonome, kreisende Suchbewegung von Ranken (Kletterorgane) sei laut Darwin eine Modifikation dieser Urbewegung. Dies trifft ebenfalls auf die Schlafbewegungen (Nyctinastie) im Pflanzenreich sowie den Photo- und Gravitropismus (durch Licht und Gravitation angeregte Bewegung) zu. In seinem ersten Kapitel, des 1880 erschienen Buches, über das Bewegungsvermögen der Pflanzen, widmete sich Darwin unter anderem den circumnutierenden Bewegungen der Würzelchen und des Epikotyls von Sämlingen. Als Epikotyl wird der Abschnitt oberhalb der Kotylendonen bezeichnet. Bei den Kotyledonen handelt es sich um die sogenannten Keimblätter, welche einerseits mehr oder weniger dem Schutz der Keimknospe beim Keimen dienen, sowie Nährstoffe speichern und diese dem Keimling zuführen. Repräsentativ verwendete Darwin für diese Untersuchungen Sämlinge der Ackerbohne (Vicia faba L.). Dabei legte er z.B. Sämlinge verkehrt herum, sodass deren Würzelchen senkrecht nach oben zeigten. Nun befestigte Darwin einen Glasfaden nahe der Wurzelspitze, gab einen Lacktropfen auf diese und beobachtete bzw. zeichnete deren Circumnutation an einer horizontal aufgestellten Glasplatte auf. Beobachtungen Darwins zufolge, änderte zu Beginn das Würzelchen seine Richtung, machte dann eine Zick-Zack- Krümmung und bog sich in der Nacht nach unten. Dies bestätigte das Vorhandensein des Gravitropismus, der durch Gravitation angeregten Bewegung. Darwin verwendet hier den Begriff „Geotropismus“. Diese Versuche nahm er ebenfalls am Epikotyl von jüngeren und älteren Sämlingen vor. Und auch hier zeigte sich, dass diese zur Circumnutation befähigt sind. Daneben weitete er seine Experimente an Wurzelspitzen aus und untersuchte, welche Auswirkungen das Abschneiden der Wurzelenden hat. Beobachtungen Darwins zufolge, regenerieren sich die Wurzeln nur bei sehr klein abgeschnittenen Stücken. Sie sind so immer noch im Stande, nach unten zu wachsen (Geotropismus). Wurden jedoch größere Stücke abgeschnitten, zeigten die meisten keinen Geotropismus. Darwins Untersuchungen zeigten somit, dass der Schwerkraftreiz allein von der Wurzelspitze wahrgenommen wird und die Sensitivität gegen Reize wie Feuchtigkeit, Berührung und Verletzung in der Wurzelspitze lokalisiert ist (Höxtermann 2009).
Quellennachweis Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte;Darwin 1899: Das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Autorisierte deutsche Ausgabe von J. Victor Carus. 2. Auflage. E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung Stuttgart. Schubert R. & Wagner G. 2000: Botanisches Wörterbuch. 12. Auflage. Verlag Eugen Ulmer. Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann;
Blatt/Mai
Blatt/Mai
Blatt/Mai
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Blütenstand/Mai
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Blütenstand/Mai
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Übersicht/Mai
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Blüte
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Übersicht/Mai
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Letzte Aktualisierung: 2017/09/03