BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Lythrum salicaria L.
Name(n) (trivial) Gewöhnlicher Blutweiderich
Familie Lythraceae (Weiderichgewächse)
Ordnung Myrtales (Myrtenartige)
Kurzbeschreibung Lythrum salicaria ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 50 bis 150cm erreichen kann.
Stängel: aufrecht wachsend, ästig, mehrkantig, behaart,
Blätter: meist gegenständig oder in Quirlen angeordnet, länglich-lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich, sitzend,
Blüte: rosa bis purpurrot, mit sechs schmalen Kronblättern, Durchmesser bis 2,5cm, quirlig, in langen Ähren,
Blütezeit: Juli bis September
Frucht: zweiklappige Kapsel
Herkunft Europa, Asien, Australien
Vorkommen und
Standortfaktoren
Lythrum salicaria bevorzugt nasse oder wechselfeuchte, nährstoffreiche Böden und kommt in Sümpfen und Ufergebieten vor.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung
Enthaltene Toxine
Salicrin
Pectine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Jede Pflanze besitzt eine von drei verschiedenen Blütentypen. Schon Charles Darwin untersuchte dieses Phänomen und stellte fest, dass am meisten Samen gebildet wurde, wenn es sich um ergänzende Blütentypen handelte.
Bedeutung in Lehre und Forschung 1877 veröffentlichte Darwin ein weiteres Buch unter dem Titel „Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art” (The Different Forms of Flowers on Plants of the Same Species). In diesem Buch widmete er sich den unterschiedlichen Formen der Heterostylie, bei der sich die Blüten innerhalb einer Art hinsichtlich ihrer Griffel-, bzw. Staubblattlänge und deren Position unter-scheiden. Zwar war dies bereits vor Darwins Arbeiten bekannt, jedoch war er es, der durch akribische und präzise Untersuchen, alle prinzipiellen Überlegungen zu diesem Phänomen kombinierte. Er beschrieb zum einen die „Distylie“, bei der zwei verschiedene Griffelformen auftreten sowie eine wesentlich komplexere Form der Heterostylie, der „Tristylie“ die beim Blutweiderich „Lythrum salicaria L. zu finden ist. Diese Art weist insgesamt drei Formen unterschiedlicher Griffellängen auf, einer langen, einer mittleren und einer kurzen. Daneben sind ebenfalls die Staubfäden ungleicher Länge und diese können lang, mittellang oder kurz sein. Zwar war die Existenz der drei Griffelformen des heterostyl trimorphen Lythrum salicaria L. bereits vor Darwins Beobachtungen bekannt, doch war es erneut Darwin der durch seine sorgfältigen Beobachtungen die Zusammenhänge klarstellte. Durch eigene Kreuzungsexperimente stellte er fest, dass nur eine wechselseitige Bestäubung zum Samenansatz führte, anderenfalls blieb die Fruchtbildung aus. Die Termini „legitime“, wechselweise Bestäubung sowie „illegitime“ Bestäubung, die zwischen gleichen Formen gehen auf Darwin zurück. Daneben zeigte er, dass neben einer Verschiedenheit der Blüten auch ein Inkompatibilitäts-System existiert, eine Selbstbestäubung und somit auch Befruchtung mit Pollen des gleichen Individuums verhindert wird. Einem weiteren Blütenphänomen widmete sich Darwin ebenfalls sehr ausführlich, nämlich der Kleistogamie, einer Form der gezielten Selbstbestäubung. Dabei bleiben zwittrige Blüten verschlossen und es kommt innerhalb der Blüte zur Befruchtung. Dieses Phänomen ist laut Darwin häufig an Pflanzen zu finden, die daneben noch über fremdbestäubte Blüten verfügen.
Quellennachweis Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen; Spohn, Aichele: Was blüht denn da? Darwin 1899: Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art, Autorisierte deutsche Ausgabe 2. Auflage, Übersetzt von J.V. Carus, E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung (E. Nägele) Stuttgart. Grau, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Schubert R. und Wagner G. 2000, Botanisches Wörterbuch. 12.Auflage UTB Für Wissenschaft. Eugen Ulmer Verlag Stuttgart. Schneckenburger, S. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Haustein, E. 1960, Darwin als Botaniker in Hundert Jahre Evolutionsforschung. Das wissenschaftliche Vermächtnis Charles Darwins. Hrsg. Gerhard Heberer und Franz Schwanitz, Gustav Fischer Verlag Stuttgart.
Übersicht/Juli
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Blütenstand/Juli
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Blüte/Juli
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Blatt/Juli
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Stängel/Juli
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Stängel/Juli
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Letzte Aktualisierung: 2017/06/10