BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Echinocystis lobata (MICHX.) TORR. et A.GRAY
Name(n) (trivial) Gelappte Stachelgurke, Igelgurke
Familie Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)
Ordnung Cucurbitales (Kürbisartige)
Kurzbeschreibung Echinocystis lobata ist eine kletternde, einjährige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 100 bis 600cm erreichen kann.
Stängel: bis 6m lang, kantig gefurcht, fast kahl, oben stark verzweigt,
Blätter: lang gestielt, fünflappig, am Rand kurz behaart, Oberseite mit rauen Höckerchen,
Blüte: weiß, radiär, mit sechs Kronzipfeln,
Blütezeit: Juni bis August
Frucht: bis 5cm lang, oval, weich stachelig,
Herkunft Nordost-Amerika bis Texas
Vorkommen und
Standortfaktoren
Echinocystis lobata bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist in Mitteleuropa als Neophyt eingebürgert. Die Pflanze wird in Gärten und Parkanlagen an Pergolen und Zäunen gepflanzt.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten
Bedeutung in Lehre und Forschung Auf die Reizbarkeit bzw. die Bewegung der Ranken eines Kürbis wurde Darwin durch einen 1858 erschienen Artikel des amerikanischen Botanikers Asa Gray aufmerksam. Daraufhin begann er, die Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen zu untersuchen. 1862 bat Darwin Gray um Samen sowie deren Hinweise zur Anzucht um dessen Versuche zu wiederholen. Er entdeckte dabei, dass der eigentlichen Rankenbewegung eine „spontane, reizunabhängige“ Suchbewegung der Ranken vorausgeht, welche er später auch bei Sprossen von Windenpflanzen fand. Darwin weitete seine Untersuchungen auf über 100 verschiedene Kletterpflanzen aus, denn es galt dieses „allgemeine Phänomen“ zu beweisen. Er studierte dabei die Wachstumsgeschwindigkeiten und die Art der Bewegungen von Kletterpflanzen und es gelang ihm insgesamt vier Klassen kletternder Pflanzen zu unterscheiden: (1) Windende Pflanzen, (2) Blatt-, und Rankenträger, (3) Hakenkletterer und (4) Wurzelkletterer. Echinocystis lobata Torr. & A. Gray umgangssprachlich auch „Stachelgurke“ oder „Igelgurke“ genannt faszinierte Darwin und wurde Bestandteil seiner Untersuchungen der Bewegungen von Kletterpflanzen bzw. der Rankenträger. Darwin verstand unter Ranken: „fadig verlängerte Organe, welche gegen Berührung empfindlich sind und ausschließlich zum Klettern benutzt werden. Echte Ranken werden durch die Modifikation von Blättern mit ihren Stielen, von Blütenstielen, Zweigen und vielleicht von Nebenblättern gebildet.“ Darwin beobachtete insgesamt 35 Rotationen der Internodien und Ranken von Echinocystis lobata Torr. & A. Gray. Er ging unterschiedlich an die Versuche heran. Einerseits band er Internodien an, so dass sich nur die Ranken bewegten, andererseits schnitt er junge Ranken ab und konnte beobachten, dass nun nur die Internodien rotierten. Dabei ermittelte er allgemein die geringste Geschwindigkeit der Rotationen von 2 Stunden. Daneben nahm er morphologische Beschreibungen vor. Ranken von Echinocystis lobata Torr. & A. Gray. beschrieb er als dünn, welche 7 bis 9 Zoll (1 Zoll=2,54cm) lang sind und ein Paar kurzer, seitlicher Zweige aufweisen. Diese entspringen nicht weit von der Basis. Des Weiteren untersuchte er sehr detailliert die Rankenspitze. Er zeigte, dass diese in eine konkave und eine konvexe Seite zu unterteilen ist. Diese Verschiedenheit und deren Sensitivität untersuchte Darwin an mehreren Versuchen. Dabei rieb er z.B. die konvexe Seite einer Ranke vier bis fünfmal, die konkave Seite einer anderen Ranke dagegen nur ein- oder zweimal. Und nur diese rollte sich nach der Berührung nach innen und ist für eine Berührung in hohem Grade empfindlich. Nach wenigen Stunden, wenn die Ranken, welche auf der konkaven Seite berührt wurden, sich wieder gestreckt hatten, kehrte er den Prozess des Reibens um und immer mit dem gleichen Resultat. 1865 veröffentlichte er seine Beobachtungen und Untersuchungen zu den Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen im Werk: „The Movements and Habits of Climbing Plants“ (deutscher Titel: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen). Laut Mea Allan diente ihm dieses Buch bzw. dessen Beweise dazu zwei seiner Grundsätze der Evolutionstheorie zu demonstrieren, nämlich die des Kampfes ums Dasein sowie die der Abänderung.
Quellennachweis Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen.Darwin 1865: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen; Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. Mea Allan 1989: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Allan, M. 1991: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Pawlah, Herrsch Verlag.
Übersicht/August
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Übersicht/Juli
Übersicht/Juli
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Blatt/Juli
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Detailaufnahme
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Detailaufnahme
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Blüte/Juli
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Blüte/August
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Detail/Juli
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Frucht/August
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Letzte Aktualisierung: 2018/03/08