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Name (wiss.) | Taxus baccata L. |
Name(n) (trivial) | Gewöhnliche Eibe |
Familie | Taxaceae (Eibengewächse) |
Ordnung | Coniferales (Koniferen) |
Kurzbeschreibung | Taxus baccata ist ein immergrüner Strauch oder Nadelbaum, der eine Wuchshöhe von 15m erreicht.
Stamm: langfaserige, braune Borke, abstehende Äste, Nadeln: dunkelgrün, flach, an der Oberseite glänzend, an der Unterseite matt, 2 bis 3cm lang, stachelspitzig, zweizeilig, Blüte: unscheinbar, monözisch, männliche Blüten als gelbliche Kätzchen in den Achsen der Nadeln, weibliche Blüten auf kleinen, schuppigen Stielen, Blütezeit: März bis April Samen: eiförmige, erbsengroße, schwarze Samen, von einem rotfleischigen, bereiften Samenmantel umgeben, |
Herkunft | Europa, Mittelmeergebiete, Vorderasien, West-Sibirien, |
Vorkommen und Standortfaktoren |
In feuchten Wäldern. Selten wild, häufig in Parkanlagen und Gärten. |
Standort im Bot. Garten | Farnschlucht und am Eingang Sonnenstraße |
Enthaltene Toxine |
Taxus-Alkaloide |
Weitere Info zur Toxizität | Alle Pflanzenteile, außer der rote Samenmantel, sind sehr stark giftig. Toxizität bleibt bei der Trocknung erhalten. Intoxikationen kommen häufig vor. Die Latenzzeit beträgt eine Stunde. Eine Ausnahme sind Vergiftungen von Pferden, die bereits nach 5 Minuten verenden können. Auch Kinder und Haustiere sind durch Weihnachtsdekoration gefährdet. |
Symptome bei Vergiftungen | Vomitus, Diarrhö, Unruhe, verlangsamte Herztätigkeit und Atmung, Hypotonie, Mydriasis, Muskeltremor, Krämpfe, Ataxie. Tod durch Atemlähmung. Bei verzögertem Krankheitsverlauf kommt es zu Gastroenteritis und Nephritis. |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Nur der rote Samenmantel ist ungiftig. Vögel fressen diesen mit den Samen, die unverdaut wieder ausgeschieden werden. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Die Eibe war in der Antike weit verbreitet und aufgrund ihres schönen und harten Holzes für Tischler- und Drechslerarbeiten hoch geschätzt. Insbesondere Bögen wurden aus Eibenholz gefertigt. Gleichzeitig sagte man der Eibe jedoch einen Bezug zur Unterwelt nach. Das lag vermutlich an dem starken Gift des Baumes, dessen Wirkung in der Antike bekannt und auch berüchtigt war. So war die Eibe den griechischen Rachegöttinnen, den Erinyen, geweiht, die das Gift zur Bestrafung menschlicher Vergehen einsetzten. Vergleichbares wird auch über Artemis berichtet. Sie tötete die Töchter der Niobe als Strafe für den Hochmut der Mutter mit in Eibengift getränkten Pfeilen. Noch im Mittelalter wurde der Baum mit dem Tod in Verbindung gebracht und auf Leichenfeldern gepflanzt. In der Antikensammlung der Justus-Liebig-Universität tragen mehrere griechische Vasen Darstellungen von Waffen, insbesondere Bögen, Lanzen und Speere, die aus Hartholz gefertigt wurden, während die Schilde meist aus besonders leichtem, die gegnerischen Hiebe elastisch abfederndem Holz, etwa Linde, gefertigt und mit Leder oder Metall beschlagen waren. Außerdem ist die Art in der Tiermedizin von Bedeutung. |
Quellennachweis | Rau: Veterinärmedizinischer Führer zu den Giftpflanzen im Botanischen Garten Gießen; Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte; Spohn, Aichele: Was blüht denn da?; |