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Name (wiss.) | Hedera helix L. |
Name(n) (trivial) | Gewöhnlicher Efeu |
Familie | Araliaceae (Araliengewächse) |
Ordnung | Apiales (Doldenblütlerartige) |
Kurzbeschreibung | Hedera helix ist ein immergrüner, kletternder oder kriechender Strauch. Durch seine Haftwurzeln ist er in der Lage bis zu 20m in die Höhe zu klettern.
Blätter: dunkelgrün, lederartig, glänzend, Blätter der Blütentriebe sind eiförmig, Blätter der Laubtriebe sind 3 bis 5-lappig, wechselständig, Blüte: grüngelb oder weiß, ca. 5mm groß, bilden dichte, halbkugelige Dolden, Blütezeit: August bis Oktober Frucht: blauschwarze Beeren, kugelig, erbsengroß, hart, mit jeweils 5 Samen, |
Herkunft | Mittel-, Süd- und West-Europa |
Vorkommen und Standortfaktoren |
An Bäumen und Mauern, in Gärten und Parkanlagen, in lichten Wäldern. Verbreitet. Zierpflanze. |
Standort im Bot. Garten | Heil- und Giftpflanzenabteilung, Farnschlucht, |
Enthaltene Toxine |
Hederin (Saponin)
Falcarinol
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Weitere Info zur Toxizität | Alle Pflanzenteile, besonders Früchte und Blätter sind giftig. |
Symptome bei Vergiftungen | Erregung, Salivation, Vomitus, Diarrhö, Taumeln, Ataxie, Krämpfe, Paralyse. Kontaktdermatitis möglich. |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | In Fertigarzneimitteln wird die Pflanze als Hustenschleimlöser eingesetzt. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Auf die Reizbarkeit bzw. die Bewegung der Ranken eines Kürbis wurde Darwin durch einen 1858 erschienen Artikel des amerikanischen Botanikers Asa Gray aufmerksam. Daraufhin begann er, die Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen zu untersuchen. 1862 bat Darwin Gray um Samen sowie deren Hinweise zur Anzucht um dessen Versuche zu wiederholen. Er entdeckte dabei, dass der eigentlichen Rankenbewegung eine „spontane, reizunabhängige“ Suchbewegung der Ranken vorausgeht, welche er später auch bei Sprossen von Windenpflanzen fand. Darwin weitete seine Untersuchungen auf über 100 verschiedene Kletterpflanzen aus, denn es galt dieses „allgemeine Phänomen“ zu beweisen. Er studierte dabei die Wachstumsgeschwindigkeiten und die Art der Bewegungen von Kletterpflanzen und es gelang ihm insgesamt vier Klassen kletternder Pflanzen zu unterscheiden: (1) Windende Pflanzen, (2) Blatt-, und Rankenträger, (3) Hakenkletterer und (4) Wurzelkletterer. Hedera helix L. umgangssprachlich Efeu genannt, war ebenfalls Bestandteil Darwins Untersuchungen der Bewegungen der vierten Klasse kletternder Pflanzen, der Wurzelkletterer. Er untersuchte nicht viele Wurzelkletterer, jedoch fasste Darwin allgemein zusammen, dass diese kein Bewegungsvermögen haben, auch nicht vom Licht weg hin zum Dunkeln (Darwin 1865). Allen Wurzelkletterern gemein, ist deren Angepasstheit, nackte Felswände oder Baumstämme emporzusteigen. Sie sind jedoch nicht im Stande von Ast zu Ast zu klettern, denn ihre Würzelchen erfordern lang anhaltende und dichte Berührung mit einer feststehenden Oberfläche, um anzuhaften (Darwin 1865). 1865 veröffentlichte er seine Beobachtungen und Untersuchungen zu den Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen im Werk: „The Movements and Habits of Climbing Plants“ (deutscher Titel: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen). Laut Mea Allan diente ihm dieses Buch bzw. dessen Beweise dazu zwei seiner Grundsätze der Evolutionstheorie zu demonstrieren, nämlich die des Kampfes ums Dasein sowie die der Abänderung. Außerdem ist die Art in der Tiermedizin von Bedeutung. |
Quellennachweis | Spohn, Aichele. Was blüht denn da? (2008) kosmos; Rau: Veterinärmedizinischer Führer zu den Giftpflanzen im Botanischen Garten Gießen; Darwin 1865: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen; Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. Allan, M. 1991: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Pawlah, Herrsch Verlag. |