Suche Pflanzen nach:
Name (wiss.) | Aristolochia clematitis L. |
Name(n) (trivial) | Osterluzei, Pfeifenwinde |
Familie | Aristolochiaceae (Osterluzeigewächse) |
Ordnung | Piperales (Pfefferartige) |
Kurzbeschreibung | Aristolochia clematitis ist eine, bis zu 100cm hohe, krautige Staude.
Blätter: gelbgrün, lang gestielt, herzförmig, wechselständig angeordnet, Blüte: schmutzig gelbe, verwachsene Kronblätter, die eine gerade, unten kugelige Kronröhre bilden, bis zu 7 in den Blattwinkeln, Blütezeit: Mai - Juni Frucht: vielsamige Kapseln |
Herkunft | Mittelmeerraum |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Mitteleuropa an warmen Standorten, wie z.B. an Weinbergen, Weinbergrändern und Feldrändern, zerstreut. |
Standort im Bot. Garten | Heil- und Giftpflanzenabteilung |
Enthaltene Toxine |
Aristolochiasäure |
Weitere Info zur Toxizität | Alle Pflanzenteile, besonders die Wurzeln sind giftig. Im Mittelalter galt die Pflanze als geburtsfördernd. Wird heute wegen karzinogener und nierenschädigender Wirkung nicht mehr eingesetzt. Der Vertrieb von aristolochiasäurehaltigen Arzneimitteln ist seit 1982 durch das Bundesgesundheitsamt verboten. |
Symptome bei Vergiftungen | Anorexie, Obstipation, Taumeln, Polyurie, Tachykardie, Nephritis, komatöser Schlaf. Tod durch Atemlähmung. Rekonvaleszenz dauert lang, ist aber möglich. |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Um eine Fremdbestäubung zu sichern, lockt die Blüte durch Duft winzige Insekten an. Es handelt sich hauptsächlich um Dipteren (Zweiflügler). Die Blüteninnenseite ist durch leicht ablösbare Wachsschüppchen spiegelglatt und gibt Insektenfüßen keinen Halt (Gleitfalle). So führt der Weg der Insekten nur nach unten. Das wird noch begünstigt durch abwärtsgerichtete Haare in der Röhre. Die Haare stehen auf Gelenkzellen und lassen sich zwar nach unten, aber nicht nach oben biegen. Im Blütenkessel bestäuben die Insekten die Narben mit dem von einer anderen Blüte mitgebrachten Pollen. Nach der Bestäubung platzen die eigenen Pollensäcke auf und pudern das Insekt mit neuem Blütenstaub ein. Beim Verblühen senken sich die Blüten nach unten, die Reusenhaare vertrocknen und die Gefangenschaft der Insekten ist beendet. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | In der Tiermedizin von Bedeutung. |
Quellennachweis | Spohn, Aichele: Was blüht denn da?;
Rau: Veterinärmedizinischer Führer zu den Giftpflanzen im Botanischen Garten Gießen; Freundeskreis Botanischer Garten der Justus Liebig-Universität Gießen e.V., Text und Fotos: Hans Bahmer |