BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Linum grandiflorum DESF.
Name(n) (trivial) Großblütiger Lein, Roter Lein
Familie Linaceae (Leingewächse)
Ordnung Malphighiales (Malpighienartige)
Kurzbeschreibung Linum grandiflorum ist eine einjahrige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 30 bis 40cm (75cm) erreichen kann.
Blätter: graugrün, linealisch-eilanzettlich, einfach, spitz, schwach behaart, am Ansatz dicht gedrängt,
Blüte: karminrot bis blutrot, 3 bis 4cm, Kronblätter breit umgekehrt-eiförmig, genagelt und sehr fein gezähnt, als endständige Einzelblüten in lockeren Doldenthyrsen angeordnet,
Blütezeit: Juni bis September
Herkunft Nordwest-Algerien
Vorkommen und
Standortfaktoren
Linum grandiflorum bevorzugt sonnige Standorte und kommt am Naturstandort auf steinigen Weiden vor. Hier wird die Art als Zierpflanze kultiviert.
Standort im Bot. Garten Anzucht
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Es gibt Sorten in blauviolett, weiß und rosa.
Bedeutung in Lehre und Forschung Bereits 1863 erschien ein Artikel unter dem Titel „On the existence of two forms, and on their reciprocal sexual relation, in several species of the genus Linum“ im Journal of the proceedings of the Linnean Society (Botany). Dabei beschreibt Darwin das Vorkommen verschiedener Blüten mit unterschiedlich langen Griffeln (Heterostylie) und Staubblattpositionen bei mehreren Arten der Gattung Linum (Flachs). Eine seiner Versuchspflanzen war Linum grandiflorum DESF, umgangssprachlich der „Rote Lein“ oder „Prachtlein“ bei der er neben der morphologischen Merkmale distyler Blüten, der kurzgriffeligen und langriffeligen Blüten auch deren Funktion beschrieb. Darwin: „Die Pflanzen existiert unter zwei Formen, in ungefähr gleicher Anzahl vorkommend, welche wenig in ihrer Structur, aber bedeutend in der Function voneinander verschieden sind. Die Blätter, die Corolle (Blütenkrone), die Staubfäden und Pollenkörner sind in den zwei Formen gleich. Die Verschiedenheit ist auf das Pistill (Stempel) beschränkt; in der kurzgriffeligen Form sind die Griffel und die Narben nur ungefähr halb so lang, wie diejenigen in der langgriffeligen.“ Daneben ist die Stellung der Narben eine weitere Verschiedenheit beider Formen. Die kurzgriffelige Form weist laut Darwin fünf verkürzte Narben auf, welche zwischen den Filamenten der Staubfäden nach außen treten und somit innerhalb der Blütenkronröhre liegen. In der langgriffeligen Form hingegen sind die Narben verlängert und stehen wechselständig mit den Antheren (Staubbeuteln). Die beiden Formen lassen sich hinsichtlich der Divergenz ihrer Narben klar voneinander trennen. Durch eigene Kreuzungsexperimente stellte er fest, dass eine wechselseitige Bestäubung bzw. Befruchtung beider Formen mit dem Pollen der anderen Form zu einer „vollkommenen Fruchtbarkeit“ und so zum Samenansatz führte, anderenfalls blieb die Fruchtbildung aus. Die Termini „legitime“, die wechselweise Bestäubung sowie „illegitime“ Bestäubung, die zwischen gleichen Formen gehen auf Darwin zurück. 1877 veröffentlichte Darwin ein weiteres Buch unter dem Titel „Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art” (The Different Forms of Flowers on Plants of the Same Species). Darin erschien in überarbeiteter Form der bereits 1863 erschiene Artikel sowie weitere Beobachtungen zu dem Phänomen der Heteromorphie, der ungleichmäßigen Ausbildung der Blütenorgane innerhalb einer Art. In Anlehnung an sein ein Jahr zuvor erschienenes Buch über Kreuz-, und Selbstbestäubung bei Pflanzen, sah er hier den Mechanismus einer festgelegten Fremdbestäubung.
Quellennachweis Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen;Darwin 1899: Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art, Autorisierte deutsche Ausgabe 2. Auflage, Übersetzt von J.V. Carus, E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung (E. Nägele) Stuttgart. Grau, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Schubert R. und Wagner G. 2000, Botanisches Wörterbuch. 12.Auflage UTB Für Wissenschaft. Eugen Ulmer Verlag Stuttgart. Schneckenburger, S. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Haustein, E. 1960, Darwin als Botaniker in Hundert Jahre Evolutionsforschung. Das wissenschaftliche Vermächtnis Charles Darwins. Hrsg. Gerhard Heberer und Franz Schwanitz, Gustav Fischer Verlag Stuttgart.
Blüte/September
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Blätter/September
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Übersicht/September
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Letzte Aktualisierung: 2018/01/19