BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Primula acaulis L.
Name(n) (trivial) Schaftlose Schlüsselblume, Stängellose Primel
Familie Primulaceae (Primelgewächse)
Ordnung Ericales (Heidekrautartige)
Kurzbeschreibung Primula acaulis ist eine ausdauernde, immergrüne, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 8 bis 15cm erreichen kann.
Blätter: in grundständiger Rosette angeordnet, länglich oder verkehrt-eiförmig, runzelig, Blattspreite in den Stiel hin verschmälert, bis 6cm breit, Blattoberseite kahl, deutlich geadert,
Blüte: hellgelb bis weiß, mit orangefarbenem Schlund, radiärsymmetrisch, steiltellerförmig, fünfzählig, Kronsaum verkehrt herzförmig, Kronröhre länger als Kelch, 5 bis 25 Blüten in grundständiger, ungestielter Dolde angeordnet, Blütenstiele lang, dünn und zottig behaart, Kelch bis zur Mitte gespalten,
Blütezeit: Februar bis Mai
Frucht: eiförmige Kapselfrucht
Herkunft Süd- und West-Europa, östliches Schwarzmeergebiet
Vorkommen und
Standortfaktoren
Primula acaulis bevorzugt halbschattige Standorte mit nährstoffreichen, meist kalkarmen Böden. Am Naturstandort kommt die Art in Wäldern, waldnahen Wiesen und auf Böschungen vor. Außerdem wird die Art als Zierpflanze kultiviert.
Standort im Bot. Garten Alpinum
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen Hautreizungen bei Kontakt
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Synonym: Primula vulgaris HUDS. Die Art wird vorrangig zur Züchtung von Gartenhybriden genutzt. Diese gibt es in verschiedenen Farbvarianten.
Bedeutung in Lehre und Forschung 1877 veröffentlichte Darwin ein weiteres Buch unter dem Titel „Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art” (The Different Forms of Flowers on Plants of the Same Species). Darin widmete sich Darwin der Heteromorphie, der ungleichmäßigen Ausbildung der Blütenorgane innerhalb einer Art. In Anlehnung an sein ein Jahr zuvor erschienenes Buch über Kreuz-, und Selbstbestäubung bei Pflanzen, sah er hier den Mechanismus einer festgelegten Fremdbestäubung. Er widmete sich den unterschiedlichen Formen der Heterostylie (griechisch stylos = Griffel), bei der sich die Blüten innerhalb einer Art hinsichtlich ihrer Griffel-, bzw. die Staubblattlänge und deren Position unterscheiden. Neben der Art Primula veris var. officinalis L., der „echten Schlüsselblume“ studierte Darwin einen weiteren Artvertreter Primula acaulis L. (Synonym: Primula vulgaris HUDS). Es handelt sich hier ebenfalls um zwei getrennte Gruppen die zwei unterschiedliche Griffelformen (Distylie) aufweisen, nämlich einer langgriffeligen und einer kurzgriffeligen Form. Daneben unterscheiden sie sich in der Form ihrer Narbe (langgriffelig Form: kugelig; kurzgriffelige Form: eingedrückt) sowie in der Größe und Form ihrer Pollenkörner. Beide Formen kommen wie Darwin feststellte im gleichen Verhältnis vor und sind an eine gegenseitige Befruchtung angepasst. Neben den aufgeführten morphologischen Beobachtungen, nahm Darwin erste Kreuzungsexperimente vor und stellte dabei fest, dass eine wechselseitige Bestäubung bzw. Befruchtung beider Formen mit dem Pollen der anderen Form zu einer „vollkommenen Fruchtbarkeit“ führt. Die botanischen Fachtermini „legitime“, die wechselweise Bestäubung sowie „illegitime“ Bestäubung (unvollkommene Fruchtbarkeit) die zwischen gleichen Formen gehen auf Darwin zurück. Daneben zeigte er, dass neben einer Verschiedenheit der Blüten auch ein Inkompatibilitäts-System existiert, eine Selbstbestäubung und somit auch Befruchtung mit Pollen des gleichen Individuums verhindert wird.
Quellennachweis Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Grundband; Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen; Spohn, Aichele: Was blüht denn da?;Darwin 1899: Die verschiedenen Blüthenformen an Pflanzen der nämlichen Art, Autorisierte deutsche Ausgabe 2. Auflage, Übersetzt von J.V. Carus, E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung (E. Nägele) Stuttgart. Grau, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Schubert R. und Wagner G. 2000, Botanisches Wörterbuch. 12.Auflage UTB Für Wissenschaft. Eugen Ulmer Verlag Stuttgart. Schneckenburger, S. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Haustein, E. 1960, Darwin als Botaniker in Hundert Jahre Evolutionsforschung. Das wissenschaftliche Vermächtnis Charles Darwins. Hrsg. Gerhard Heberer und Franz Schwanitz, Gustav Fischer Verlag Stuttgart.
Übersicht/Februar
Übersicht/Februar
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Blattunterseite
Blattunterseite
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Übersicht/Februar
Übersicht/Februar
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verschiedene Blütenformen
verschiedene Blütenformen
verschiedene Blütenformen
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langer Griffel
langer Griffel
langer Griffel
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kurzer Griffel
kurzer Griffel
kurzer Griffel
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langer Griffel
langer Griffel
langer Griffel
langer Griffel
lange Staubblätter
lange Staubblätter
lange Staubblätter
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Frucht/Mai
Frucht/Mai
Frucht/Mai
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Letzte Aktualisierung: 2018/01/19