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Name (wiss.) | Petunia integrifolia (HOOK) SCHINZ et THELL. |
Name(n) (trivial) | Violette Petunie |
Familie | Solanaceae (Nachtschattengewächse) |
Ordnung | Solanales (Nachtschattenartige) |
Kurzbeschreibung | Petunia integrifolia ist eine kurzlebig ausdauernde, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 20 bis 50cm erreichen kann. Hier im Freiland ist die Art einjährig.
Stängel: aufrecht bis kriechend, oft geflügelt, Blätter: eiförmig-elliptisch bis elliptisch-lanzettlich, 3 bis 9cm lang, 1,5 bis 3,5cm breit, spitz, zur Basis hin verschmälert, mit klebrigen Drüsenhaaren, Blüte: rötlichviolett, stieltellerförmig, Kronröhre schmal und geadert, Kronsaum in fünf gerundete Lappen unterteilt, Durchmesser über 2,5cm, fünf Staubblätter in drei Größen, Blütenstände mit paarweise angeordneten Tragblättern, Blütezeit: Juni bis September Frucht: Kapsel, 10mm lang, strohfarben, Samen kugelig bis prismaförmig, dunkelbraun |
Herkunft | Süd-Brasilien, Argentinien, Paraguay |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Petunia integrifolia bevorzugt sonnige Standorte und kommt am Naturstandort in Wäldern, Gebüschen und an Ruderalplätzen vor. Hier wird die Art in Rabatten und Blumenkästen kultiviert. |
Standort im Bot. Garten | |
Enthaltene Toxine | |
Weitere Info zur Toxizität | |
Symptome bei Vergiftungen | |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Synonym: Petunia violacea LINDL. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | Im Jahr 1876, ein Jahr nachdem Darwin das Insektivoren Buch “Insectivorous plants” veröffentliche, brachte er ein weiteres umfangreiches Werk unter dem Titel „Die Wirkung der Kreuz-, und Selbstbefruchtung im Pflanzenreich“ (The Effects of Cross and Self Fertilisation in the Vegetable Kingdom) heraus. Basierend auf zahlreichen, kontrollierten Experimenten listete er die Ergebnisse seiner Versuche über Selbst,- und Kreuzbefruchtung auf, die sich über elf Jahre erstreckten. Darwin verallgemeinert darin die, an Orchideen gewonnene Erkenntnis, dass Fremdbestäubung weitgehend für Pflanzen von Vorteil ist. Dies wies er durch die Messungen von Größe, Fruchtbarkeit, deren Verfassung und Zahl der Nachkommen bei gekreuzten und selbstbestäubten Pflanzen nach. Durch zahlreiche Messungen von Größe, deren Verfassung und der Zahl der Nachkommen bei gekreuzten und selbststäubten Pflanzen unterstütze er diese Erkenntnis. Einige Experimente der Selbstbefruchtung und Kreuzbefruchtung nahm er an Petunia integrifolia (Hook) Schinz et Thell., umgangssprachlich auch „Violette Petunie“ genannt, vor. Zu Darwins Zeiten war diese Art unter dem heutigen Synonym, „Petunia violacea Lindl.“ bekannt. Darwin führte zahlreiche Experimente über Selbstbefruchtung und Kreuzbefruchtung an der Art Petunia integrifolia über mehrere Generationen hinweg durch. Dabei ergaben seine Beobachtungen der Keimungsversuche 1. und 2. Generation, dass Samen aus Selbstbefruchtung meist vor Samen aus Kreuzbefruchtung keimen. Des Weiteren kreuzbefruchtete Individuen eine frühere Blütenentwicklung und Wuchshöhe ausweisen. Seine Ergebnisse der 3. und 4. Generation waren sehr inhomogen. Selbstbefruchtete Exemplare übertrafen hier teilweise deutlich die Wuchshöhe gekreuzter. Im Mittel jedoch sind die gekreuzten Pflanzen hinsichtlich ihrer Biomassen, und der produzierten Samen, den selbstbefruchteten überlegen. Ebenfalls untersuchte er auch bei der Art Petunia integrifolia die Wirkung einer Kreuzung mit neuen Pflanzen. In dieser Versuchsreihe kreuzte Darwin zuerst die 4. Generation gekreuzter Pflanzen mit Pollen einer anderen gekreuzten Pflanze, selbstbefruchtete Pflanzen derselben Generation wurden ebenfalls wie zuvor, selbstbefruchtet. Zuletzt kreuzte er eine Vielzahl an selbstbefruchteten Pflanzen der 4. Generation mit einem neuen Stamm bzw. einer neuen Pflanze. Dabei ergab sich unteranderem, dass das Kreuzen neuer Pflanzen mit der letzten Generation selbstbefruchteter Pflanzen zu deutlich fruchtbareren Nachkommen führte. Zusammenfassend zeigten Darwins Ergebnisse, dass Fremdbestäubung meist zu lebenskräftigeren Nachkommen führt und die Entstehung von Varianten in großem Umfang fördert. Selbstbestäubung hingegen in einigen Fällen uniforme Nachkommen hervorruft. |
Quellennachweis | Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen;Grau, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Darwin 1876: Die Wirkungen der Kreuz- und Selbst-Befruchtung im Pflanzenreich. |