BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Clematis cirrhosa L.
Name(n) (trivial) Gewöhnliche Macchien-Waldrebe
Familie Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Ordnung Ranunculales (Hahnenfußartige)
Kurzbeschreibung Clematis cirrhosa ist eine immergrüne Kletterpflanze, die eine Wuchshöhe von 2,5 bis 3m erreichen kann.
Blätter: gegenständig angeordnet, grünlich hellgelb,
Blüte: kronblattartige Kelchblätter, diese weiß teilweise mit violetten Punkten, Kronblätter fehlen, zahlreiche Staubblätter, Blüte becherförmig, radiärsymmetrisch, hängend, einzeln angeordnet,
Blütezeit: Januar bis März
Frucht: Nüsschen
Herkunft Iberische Halbinsel, Apenninen-Halbinsel, Balkan-Halbinsel, Türkei, Nordwest Afrika, östliches Mittelmeer
Vorkommen und
Standortfaktoren
Clematis cirrhosa bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit frischen Böden.
Standort im Bot. Garten Anzucht
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität Clematis cirrhosa ist giftig.
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten
Bedeutung in Lehre und Forschung Auf die Reizbarkeit bzw. die Bewegung der Ranken eines Kürbis wurde Darwin durch einen 1858 erschienen Artikel des amerikanischen Botanikers Asa Gray aufmerksam. Daraufhin begann er, die Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen zu untersuchen. 1862 bat Darwin Gray um Samen sowie deren Hinweise zur Anzucht um dessen Versuche zu wiederholen. Er entdeckte dabei, dass der eigentlichen Rankenbewegung eine „spontane, reizunabhängige“ Suchbewegung der Ranken vorausgeht, welche er später auch bei Sprossen von Windenpflanzen fand. Darwin weitete seine Untersuchungen auf über 100 verschiedene Kletterpflanzen aus, denn es galt dieses „allgemeine Phänomen“ zu beweisen. Er studierte dabei die Wachstumsgeschwindigkeiten und die Art der Bewegungen von Kletterpflanzen und es gelang ihm insgesamt vier Klassen kletternder Pflanzen zu unterscheiden: (1) Windende Pflanzen, (2) Blatt-, und Rankenträger, (3) Hakenkletterer und (4) Wurzelkletterer. Die zweite Klasse von Kletterpflanzen unterteilte Darwin in zwei Unterabteilungen, nämlich Blattkletterer und Rankenträger. Dabei übernehmen die Blattkletterer überdies in vielen Beziehungen eine mittlere Stellung zwischen windenden Pflanzen und Ranken tragenden Pflanzen (Darwin 1865). Insgesamt untersuchte er acht Clematis Arten um genauestens zu studieren, wie unterschiedlich Arten innerhalb einer Gattung in der Art und Weisen zu klettern erscheinen. Neben Clematis montana BUCH.-HAM. ex DC., der Berg-Waldrebe untersuchte Darwin Clematis cirrhosa L. welche zur damaligen Zeit unter dem Artnamen Clematis calycina bekannt war. Alle Arten der Gattung Clematis haben nach Darwin eines gemeinsam, indem sie den Blattstiel wie einen Haken um Stützen biegen, und sich damit emporziehen. Um Stützen zu finden, führen alle Ranken rotierende Bewegungen aus (Darwin 1865). Clematis cirrhosa L. weist dünne und biegsame, junge Sprosse auf, welche sich im Gegensatz zu den anderen beschriebenen Clematis Arten laut Darwin besser winden. Darwin widmete sein Augenmerk bei dieser Art der Morphologie. Im Gegensatz zu den restlichen untersuchten Arten beschrieb Darwin deren Blätter als sehr klein. Deren Stiele schien Darwin, seien an das Erfassen von Gegenständen nicht angepasst. Jedoch ist allen Clematis gemein, eine revolutive (rotierende) Bewegung auszuführen, welche sie mit den umgebenden Gegenständen in Berührung bringt und somit ein Emporziehen ermöglicht. Darwin beobachtete, dass beim Erfassen des Blattstiels von einem Gegenstand, dieser sehr stark anschwillt. Innerhalb von zwei bis drei Tagen schwillt der Blattstiel um das Doppelte an. Mikroskopische Untersuchungen zeigten, dass die Seite des Blattstiels, welche mit einem Gegenstand z.B. einer Stütze in Berührung kommt, eine Schicht farbloser Zellen aufweist, welche das Anschwellen hervorrufen. Daneben weist solch ein Blattstiel eine extreme Steifheit auf. Diese anatomische Veränderung unterstützt nach Darwin (1865) den Stamm in seinem Halt und seiner Festigkeit. Abschließend kam er zu dem Entschluss, dass sich Blattkletterer (Klasse 3) wohl aus ursprünglichen Windenpflanzen abgeleitet haben, denn die Internodien aller untersuchten, repräsentativen „Blattkletterer“ rotieren in genau derselben Art und Weise wie Windenpflanzen. 1865 veröffentlichte er seine Beobachtungen und Untersuchungen zu den Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen im Werk: „The Movements and Habits of Climbing Plants“ (deutscher Titel: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen). Laut Mea Allan diente ihm dieses Buch bzw. dessen Beweise dazu, zwei seiner Grundsätze der Evolutionstheorie zu demonstrieren, nämlich die des Kampfes ums Dasein sowie die der Abänderung.
Quellennachweis http://de.hortipedia.com/wiki/Clematis_cirrhosaDarwin 1865: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen; Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. Allan, M. 1991: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Pawlah, Herrsch Verlag.
Blüte/Januar
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Blatt/Januar
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Blütenstand/Januar
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Übersicht/Januar
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Letzte Aktualisierung: 2018/01/12