BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Fumaria officinalis L.
Name(n) (trivial) Gewöhnliche Erdrauch, Echter Erdrauch
Familie Papaveraceae (Mohngewächse)
Ordnung Ranunculales (Hahnenfußartige)
Kurzbeschreibung Fumaria officinalis ist eine einjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 15 bis 30cm erreichen kann.
Blätter: wechselständig, 2 bis 3fach gefiedert, mit lanzettlichen Zipfeln, gestielt, blaugrün,
Blüte: rosa bis purpurn, mit dunkler Spitze, Krone 8 bis 9mm lang und schlank, mit stumpfen Sporn, in 20 bis 45blütigen Trauben angeordnet,
Blütezeit: Mai bis Oktober
Frucht: kugelige Nüsse, breiter als lang
Herkunft Europa, West- und Nord-Asien, Nord-Afrika
Vorkommen und
Standortfaktoren
Fumaria officinalis bevorzugt nährstoffreiche, lehmige Böden und kommt auf Äckern, in Weinbergen und an Ruderalstellen vor.
Standort im Bot. Garten Systematische Abteilung
Enthaltene Toxine
Fumarin
Fumarsäure
Weitere Info zur Toxizität Alle Pflanzenteile sind durch Alkaloide schwach giftig.
Symptome bei Vergiftungen Je nach Dosierung tritt eine betäubende oder erregende Wirkung auf. Eine niedrige Dosis erhöht den Blutdruck, eine hohe Dosis senkt ihn. Bei einer toxischen Dosis kann es zum Tod durch Atemlähmung kommen.
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten
Bedeutung in Lehre und Forschung Auf die Reizbarkeit bzw. die Bewegung der Ranken eines Kürbis wurde Darwin durch einen 1858 erschienen Artikel des amerikanischen Botanikers Asa Gray aufmerksam. Daraufhin begann er, die Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen zu untersuchen. 1862 bat Darwin Gray um Samen sowie deren Hinweise zur Anzucht, um dessen Versuche zu wiederholen. Er entdeckte dabei, dass der eigentlichen Rankenbewegung eine „spontane, reizunabhängige“ Suchbewegung der Ranken vorausgeht, welche er später auch bei Sprossen von Windenpflanzen fand. Darwin weitete seine Untersuchungen auf über 100 verschiedene Kletterpflanzen aus, denn es galt dieses „allgemeine Phänomen“ zu beweisen. Er studierte dabei die Wachstumsgeschwindigkeiten und die Art der Bewegungen von Kletterpflanzen und es gelang ihm insgesamt vier Klassen kletternder Pflanzen zu unterscheiden: (1) Windende Pflanzen, (2) Blatt-, und Rankenträger, (3) Hakenkletterer und (4) Wurzelkletterer. Eine repräsentative Art der Klasse 2 kletternder Pflanzen war Fumaria officinalis L. umgangssprachlich „Gewöhnlicher Erdrauch“. Diese Art klettert einerseits mit Hilfe ihres mittleren Hauptstiels und der seitlichen Stiele ihrer zusammengesetzten Blätter. Des Weiteren ist das Ergreifen einer Stütze sowie Klettern mit dem stark abgeplatteten terminalen Teil des Blattstiels möglich. Dabei konnte Darwin sogar eine morphologische Veränderung feststellen: Haben Blattstiele irgendeinen Gegenstand erfasst, so werden sie schließlich dicker und zylindrischer. Abschließend kam er zu dem Entschluss, dass sich Blattkletterer (Klasse 3) wohl aus ursprünglichen Windenpflanzen abgeleitet haben, denn die Internodien aller untersuchten repräsentativen „Blattkletterer“ rotieren in genau derselben Art und Weise wie Windenpflanzen. 1865 veröffentlichte er seine Beobachtungen und Untersuchungen zu den Gesetzmäßigkeiten der Wachstums- und Rankenbewegungen von Kletterpflanzen im Werk: „The Movements and Habits of Climbing Plants“ (deutscher Titel: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen). Laut Mea Allan diente ihm dieses Buch bzw. dessen Beweise dazu, zwei seiner Grundsätze der Evolutionstheorie zu demonstrieren, nämlich die des Kampfes ums Dasein sowie die der Abänderung.
Quellennachweis Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte; Spohn, Aichele: Was blüht denn da?; Darwin 1865: Die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen; Höxtermann, E. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann; Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. Allan, M. 1991: Darwins Leben für die Pflanzen. Der Schlüssel zur Entstehung der Arten. Pawlah, Herrsch Verlag.
Übersicht/April
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Blütenstand/April
Blütenstand/April
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Blüte/April
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Blätter/April
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Blüten und Früchte
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Blatt/Juni
Blatt/Juni
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Letzte Aktualisierung: 2017/09/03