BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Brassica oleracea L.
Name(n) (trivial) Wild-Kohl, Gemüse-Kohl
Familie Brassicaceae (Kreuzblütengewächse)
Ordnung Brassicales (Kreuzblütenartige)
Kurzbeschreibung Brassica oleracea ist eine sortenreiche, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von 40 bis 120cm erreichen kann. Als Wild-Kohl ist sie ausdauernd.
Blätter: untere Stängelblätter gestielt und runzelig, obere sitzend, am Grund abgerundet bis tief herzförmig
Blüte: schwefelgelb, vierzählig, Kelch- und Staubblätter aufrecht,
Blütezeit: April bis September
Frucht: Schoten, aufrecht abstehend, 7 bis 10cm lang, geschnäbelt
Herkunft West-Europa, Nordost-Spanien, Nordwest-Italien
Vorkommen und
Standortfaktoren
Der Wild-Kohl kommt an Küstenfelsen vor und ist salztolerant. Er bevorzugt frische, nährstoffreiche Böden. Der Gemüse-Kohl wird ein- bis zweijährig in Europa kultiviert.
Standort im Bot. Garten Kulturhistorische Abteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Es handelt sich hier um eine sehr sortenreiche Art, die als Gemüse und Futterpflanze kultiviert wird. Es gibt eine morphologisch-taxonomische Gliederung der Kultursippen. Zu ihnen gehören z.B. Weiß-, Grün-, Rot-, Rosen- und Blumenkohl, Wirsing und Brokkoli.
Bedeutung in Lehre und Forschung Nachdem bereits 1865 ein Buch über „die Bewegung und Lebensweise der kletternden Pflanzen“ erschien (The movements and habits of climbing plants), widmete sich Darwin in einer zweiten Periode, Arbeiten und Untersuchungen über Pflanzenbewegungen von 1877 bis 1879. Diese veröffentlichte er 1880 in seinem letzten botanischen Hauptwerk „Das Bewegungsvermögen der Pflanzen“. Daneben führte er den Begriff „Circumnutation“ ein, welcher für die angeborene Urbewegung aller Pflanzen steht und den er bereits 1865 erwähnte. Die autonome, kreisende Suchbewegung von Ranken (Kletterorgane) sei laut Darwin eine Modifikation dieser Urbewegung. Dies trifft ebenfalls auf die Schlafbewegungen (Nyctinastie) im Pflanzenreich sowie den Photo- und Gravitropismus (durch Licht und Gravitation angeregte Bewegung) zu. In seinem ersten Kapitel, des 1880 erschienen Buches, über das Bewegungsvermögen der Pflanzen, widmete er sich den circumnutierenden Bewegungen der Würzelchen, des Hypokotyls und der Kotyledonen von Sämlingen. Als Hypokotyl wird die Keimachse bezeichnet, welche durch das obere Ende der Keimwurzel und der Ansatzstelle der Keimblätter begrenzt wird. Bei den Kotyledonen handelt es sich um die sogenannten Keimblätter, welche einerseits mehr oder weniger dem Schutz der Keimknospe bei der Keimung dienen, sowie Nährstoffe speichern und diese dem Keimling zuführen. Repräsentativ für diese Untersuchungen verwendete Darwin Sämlinge von Brassica oleracea L., dem Gemüsekohl. Dabei befestigte er z.B. ein Würzelchen von 0,05 Zoll Länge (1 Zoll = 2,54cm) mit Schellack auf einer Zinkplatte, so dass das Würzelchen senkrecht in die Höhe stand. Des Weiteren setzte Darwin kleine Stücke eines feuchten Schwammes neben den Samen und befestigte nun einen feinen Glasfaden dicht bei den Samenhüllen. In einem Zeitraum von 60 Stunden zeichnete bzw. verfolgte Darwin auf einer horizontalen Glasplatte nun die Bewegung eines Lacktropfens am Ende des Glasfadens. Gegen Ende seiner Beobachtungen stellte er fest, dass das Würzelchen gewachsen war, anstatt senkrecht in die Höhe zu wachsen und durch Geotropismus (durch Gravitation angeregte Bewegung) nach unten gebogen war. Diese Untersuchung nahm er ebenfalls am Hypokotyl verschiedener Sämlinge vor und zeichnete ebenfalls nach Befestigung, deren Bewegungsvermögen auf einer Glasplatte auf. Darwin untersuchte dabei unter anderem das Bewegungsvermögen des Hypokotyls von Sämlingen, die vollkommen im Dunkeln gehalten wurden. Seine Beobachtungen ergaben dabei, dass das junge Hypokotyl unregelmäßig circumnutiert und in Dunkelheit 13 Mal seine Richtung ändert. Daneben beobachtete Darwin, dass das Hypokotyl, wenn es einem seitlichen Licht ausgesetzt wird, sich in einer geraden Linie hin zu der Lichtquelle bewegt. Er bestätigte damit den sogenannten Heliotropismus, die Biegung zum Licht hin. Daneben ergaben seine Beobachtungen der Untersuchungen an Kotyledonen von Sämlingen, dass sich diese zunächst zum Licht hin bewegen und sich am Abend erheben und nachts aufrecht stehen. 1868 erschien Darwins zweiteiliges Werk mit dem Namen „Das Variieren der Thiere und Pflanzen im Zustande der Domestikation“. Darin listete er eine Vielzahl von Beobachtungen und Feststellungen verschiedener tierischer und pflanzlicher Arten auf, mit dem Ziel, sowohl die Ursachen als auch die Gesetzmäßigkeiten der Variabilität domestizierter Tiere und Pflanze und deren Veränderbarkeit zu erläutern. Dabei nahm Darwin erneut einige Experimente an Brassica oleracea L. umgangssprachlich „Gemüsekohl“ vor. Es handelt sich hier um eine sehr formenreiche Art, die zahlreiche Gemüsesorten umfasst, welche Charles Darwin sehr detailliert beschrieb. Allgemein ergaben seine Zuchtexperimente, dass Sorten von Brassica oleracea äußerlich sehr stark variieren. Blüten, Samenschoten und Samen hingegen eher weniger! Allgemein ging es Darwin in all seinen Experimenten dieses Werkes darum, das Ausmaß der Variabilität sowie deren Vererbbarkeit zu dokumentieren (Stöcklin 2009). Trotz der Arbeiten Gregor Mendels (die Darwin zwar als Sonderdruck besaß, aber nicht gelesen hatte), aber auch aufgrund der allgemeinen zeitbedingten Unkenntnis über genetische Prozesse, konnte Darwin jedoch keine Aussagen über die Mechanismen der Vererbung treffen. Darwin entwickelte abschließend in diesem Werk eine Theorie der Vererbung, der sogenannten Pangenesis. Diese geht davon aus: „dass Keimzellen im ganzen Körper entstehen und in den Reproduktionsorganen gesammelt werden“ (Stöcklin 2009). Diese Theorie stellte sich jedoch als falsch heraus.
Quellennachweis http://www.floraweb.de/pflanzenarten/foto.xsql?suchnr=876; Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Krautige Zier- und Nutzpflanzen;Darwin 1899: Das Bewegungsvermögen der Pflanzen. Autorisierte deutsche Ausgabe von J. Victor Carus. 2. Auflage. E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung Stuttgart. Schubert R. & Wagner G. 2000: Botanisches Wörterbuch. 12. Auflage. Verlag Eugen Ulmer.; Darwin 1899: Das Variiren der Thiere und Pflanzen. Band I. Aus dem Englischen übersetzt von J. Victor Carus. 2.Auflage; Dritter Band. E. Schweizerbart´sche Verlagshandlung. Stuttgart. Stöcklin, J. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann;
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Letzte Aktualisierung: 2017/09/03