BOTANISCHER GARTEN DER JLU
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Pflanze
Name (wiss.) Drosophyllum lusitanicum LINK
Name(n) (trivial) Taublatt
Familie Drosophyllaceae
Ordnung Taublattgewächse
Kurzbeschreibung Drosophyllum lusitanicum ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der eine Wuchshöhe von 40cm (selten bis 150cm) erreichen kann.
Blätter: lineal, 30cm lang, oberseits gerillt, Blattknospen nach außen eingerollt, mit drüsigen Tentakeln,
Blüte: gelb, 2,5 bis 4cm Durchmesser, in Doldentraube angeordnet, fünf freie Kronblätter, 10 bis 20 Staubblätter, diese kreisförmig angeordnet, 5 fadenförmige Griffel, Blüte meist selbstbefruchtend
Blütezeit: Februar bis Juli
Frucht: Kapselfrucht, mit 5 bis 10 eiförmigen, schwarzen Samen
Herkunft Spanien, Portugal, Marokko
Vorkommen und
Standortfaktoren
Drosophyllum lusitanicum bevorzugt sonnige Standorte mit trockenen Fels-, Kies- und Sandböden.
Standort im Bot. Garten Karnivorenabteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Der Halbstrauch hat eine starke Pfahlwurzel, dies ist für eine karnivore Pflanze eher selten. Auf den Blättern befinden sich zwei verschiedene Drüsentypen. Die rotgefärbten Fangdrüsen haben Stiele und fangen mit ihrem klebrigen Sekret die Beute. Die meist farblosen Verdauungsdrüsen sitzen direkt auf der Blattoberfläche. Sie geben Esterasen, Proteasen und weitere Enzyme ab, um die gefangenen Tiere zu verdauen. Der honigartige Duft des Sekrets lockt die Insekten an.
Bedeutung in Lehre und Forschung Trotz anfänglicher Zweifel fing Darwin 1860 mit zahlreichen, sehr detaillierten Untersuchungen zum Phänomen der Karnivorie, dem „Fleischfressen“ im Pflanzenreich an. So auch an Drosophyllum lusitanicum LINK . Diese Art ähnelt sehr stark der Gattung Drosera. Die linearen Blätter von Drosophyllum weichen laut Darwin nur unbedeutend von denen gewisser Species von Drosera ab. Zwei Typen von Drüsen konnte er zuordnen. Er fand sitzende und gestielte Drüsen (Tentakeln), die zur Aufnahme von stickstoffhaltigen Substanzen fähig sind. Jedoch konnte er im Gegensatz zur Gattung Drosera bei den gestielten Drüsen Drosophyllums keine verstärkte Schleimproduktion nach Reizung feststellen. Die sitzenden hingegen sekretieren nach Reizung durch organische oder anorganische Substanzen. Daneben unterscheidet sich Drosophyllum auch in der Bewegungsfähigkeit der Blätter von Drosera. Sie sind unbeweglich und rollen sich nicht über das Opfer ein. Der bedeutungsvollste Unterschied zwischen beiden Gattungen liegt laut Darwin am Bewegungsvermögen und der Sensitivität der Tentakel. Darwin vermutete, Drosophyllum repräsentiere wahrscheinlich den Zustand eines früheren Urerzeugers der Gattung Drosera, denn keine Tentakeln, weder die auf der oberen, noch diejenigen auf der unteren Fläche der Blätter sind nach Reizung einer Bewegung fähig (Darwin 1875).
Quellennachweis https://de.wikipedia.org/wiki/Taublatt; Peter d`Amato:The Savage garden, Ten Speed Press 1998; Darwin 1875. Insectenfressende Pflanzen; Adlassing W., Lendl T., Peroutka M. und Lichtscheidl I.K. 2009 in Darwin und die Botanik. Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann.
Übersicht/September
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Blattknospe/September
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Blattknospe/September
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Blattknospe/Oktober
Blattknospe/Oktober
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Fangdrüsen
Fangdrüsen
Fangdrüsen
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Letzte Aktualisierung: 2016/11/05