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Pflanze
Name (wiss.) Catasetum pileatum RCHB.F.
Name(n) (trivial) Perlmutt Blume
Familie Orchidaceae (Orchideen)
Ordnung Asparagales (Spargelartige)
Kurzbeschreibung Catasetum pileatum ist eine krautige Pflanze, die eine Wuchsgröße von 60cm erreichen kann.
Blätter: zweizeilig angeordnet, lanzettlich, bis 40cm lang, Blattgrund umschließt die Pseudobulbe,
Blüte: perlmutt-weiß, razemöser Blütenstand entspringt seitlich aus der Blattachse, mit 4 bis 10 Blüten, diese bis 10cm breit,
Herkunft Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Equador
Vorkommen und
Standortfaktoren
Catasetum pileatum bevorzugt tropische Bedingungen mit langen, nassen Perioden und einer kurzen Trockenzeit. Die Art wächst als Epiphyt im Stammbereich auf abgestorbenen Bäumen. Hier wird sie als Zierpflanze kultiviert.
Standort im Bot. Garten Orchideenabteilung
Enthaltene Toxine
Weitere Info zur Toxizität
Symptome bei Vergiftungen
Maßnahmen bei Vergiftungen
Besonderheiten Orchideenblüten variieren sehr in ihrer Form und Farbe, sie weisen jedoch in ihrem Aufbau typische Erkennungsmerkmale auf. Die Blüten besitzen anstelle der Kelch- und Blütenblätter eine dreizählige Blütenhülle (Perigon), die sich aus zwei dreizähligen Kreisen (drei äußere, drei innere Perigonblätter) zusammensetzt. Das mediane, stets größeres Blütenhüllblatt des inneren Kreises ist zu einer Lippe (Labellum) umgewandelt und meist durch Drehung nach vorn und abwärts gerichtet. Das Labellum ist oft in einen hypochilen (inneren, basalen) und einen epichilen (äußeren) Teil geteilt und häufig an der Rückseite mit einer hohlen Aussackung, dem sogenannten Sporn versehen. Sporne sind mit wenigen Ausnahmen Saft-halter oder Saftdrüsen, sogenannte Nektarien. Weitere Charakteristika der Orchidaceae sind zum einen die Reduktion des Androeceums (Gesamtheit der männlichen Geschlechtsorgane) von drei auf zwei oder ein Staubblatt (Pollen produzierendes Organ), sowie die häufige Verwachsung des Griffels und Narbe zu einem Säulchen dem sogenannten Gynostemium. Die Pollenkörner werden entweder einzeln in sogenannten Tetraden entlassen oder meist als Pollinien. In den Pollinien sind alle Pollenkörner eines Pollensacks zu einer zusammenhängenden Pollenmasse verbunden. Die Pollinien sitzen einem Stiel auf, der entweder vom Pollinium selbst (Caudicula) oder von einem sterilen Narbenlappen (Rostellum) gebildet wird, dem sogenannten Stipes. Am Ende des Stiels befindet sich der Klebkörper (Viscidium), welcher vom Rostellum gebildet wird. Wenn die Pollinien der zwei Antherenhälften mit einander verschmolzen sind und einen gemeinsamen Stiel und Klebkörper haben spricht man von einem Pollinarium. Ebenfalls wenn alle vier Pollinien des Staubblattes einen gemeinsamen Klebkörper aufweisen, wird von einem Pollinarium gesprochen.
Bedeutung in Lehre und Forschung Zu Darwins Zeit galten Orchideen als ausschließlich sich selbst bestäubend. Dieser Auffassung widersprach Darwin generell. Seine Struktur- und Funktionsanalysen der Blüten widerlegten dies. Des Weiteren verdanken wir Darwin die Aufklärung der Blütenverhältnisse sowie die Bestäubung innerhalb der Gattung Catasetum. Diese Gattung zeichnet sich durch eingeschlechtliche Blüten aus. Die weiblichen (karpellaten) Blüten einiger Arten können sich morphologisch von den männlichen Blüten (staminaten) so sehr unterscheiden, dass sie vor Darwins akribischen Untersuchungen drei verschiedenen Gattungen (Catasetum, Monachanthus, Myanthus) zugeordnet wurden. Durch sehr detaillierte, morphologische Untersuchungen und die Kenntnis des Bauplans der Orchideenblüte wurde Darwin klar, dass es sich um verschieden geschlechtliche Formen einer Art handelt. Hinsichtlich der Art Myanthus barbatus irrte sich Darwin jedoch. Er schrieb: „Myanthus barbatus may be considered as the hermaphrodite form of the same species, of which the Catasetum is the male and Monachanthus the female (Darwin 1962). Jedoch lag er hier falsch. Myanthus stellte nicht die zwittrige, sondern die männliche Form dar. Eine weitere Besonderheit dieser Gattung besteht darin, dass dem Bestäuber beim Berühren des antennenartigen Säulenfortsatzes der Pollinien, diese Ihm entgegengeschleudert werden und anhaften und so zur nächsten Blüte transportiert werden.
Quellennachweis https://de.wikipedia.org/wiki/Catasetum; http://www.tropicos.org/Name/23511511;Suessenguth K. 1939 in Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mittel-Europa, Band II Monocotyledones, Carl Hanser Verlag München; Wagenitz G. 1996: Wörterbuch der Botanik. Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang, Gustav Fischer Verlag Jena; Kadereit et. al. 2014: Strasburger, Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften. 37. Auflage. Springer Verlag; Darwin 1862: Die verschiedenen Einrichtungen durch welche Orchideen von Insecten befruchtet werden; Schneckenburger, S. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann.

Blütenstand/September
Blütenstand/September
Blütenstand/September
Blütenstand/September
Blüte/September
Blüte/September
Blüte/September
Blüte/September
Seitenansicht
Seitenansicht
Seitenansicht
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Übersicht/September
Übersicht/September
Übersicht/September
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Blattanordnung
Blattanordnung
Blattanordnung
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Letzte Aktualisierung: 2017/06/10