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Name (wiss.) | Aldrovanda vesiculosa L. |
Name(n) (trivial) | Wasserfalle |
Familie | Droseraceae (Sonnentaugewächse) |
Ordnung | Caryophyllales (Nelkenartige) |
Kurzbeschreibung | Aldrovanda vesiculosa ist eine ausdauernde, krautige Wasserpflanze, die eine Wuchslänge von 10 bis 30cm erreichen kann.
Blätter: in Wirteln angeordnet, mit je 5 bis 9 Fangblättern, diese 2 bis 3mm lang, am Blattgrund sind luftgefüllte Hohlräume, die für den Auftrieb verantwortlich sind, Blüte: grünlichweiß, selten Blütezeit: Juli bis August |
Herkunft | Europa, Asien, Afrika und Australien |
Vorkommen und Standortfaktoren |
Aldrovanda vesiculosa kommt in geschützten Buchten meso-eutropher Seen und in Flachmoor-Torfstichen vor. In Europa und Australien ist die Art streng geschützt. |
Standort im Bot. Garten | |
Enthaltene Toxine | |
Weitere Info zur Toxizität | |
Symptome bei Vergiftungen | |
Maßnahmen bei Vergiftungen | |
Besonderheiten | Die Fangblätter sind Klappfallen, mit denen Wasserflöhe, Mückenlarven und andere Tiere gefangen werden. Aldrovanda vesiculosa ist eine monotypische Art. |
Bedeutung in Lehre und Forschung | „Diese Pflanze kann eine kleine, im Wasser wachsende Dionaea genannt werden". (Charles Darwin 1875) 1860 entdeckte Darwin erstmals, auf der eigentlichen Suche nach einer seltenen Orchideenart, die in Mooren vorkommt, den insektenfangenden „Rundblättrigen Sonnentau" (Drosera rotundifolia L.). Auf den Blättern des Sonnentaus befanden sich massenhaft gefangene Insekten. Darwins Interesse war nun geweckt. Er begann eine Vielzahl seiner Versuche und Beobachtungen an der karnivoren Art „Drosera rotundifolia", dem Rundblättrigen Sonnentau und weitete diese später auf weitere Artvertreter der Gattung Drosera sowie auf weitere Pflanzen-Gattungen wie „Aldrovanda" aus. Die Gattung Aldrovanda ist mit nur einer Art, der einzige aquatische Vertreter der Familie der Droseraceae (Sonnentaugewächse) und eng mit der „Venusfliegenfalle" (Dionaea muscipula ELLIS) verwandt. Die Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa L.) ist neben der Venusfliegenfalle „Dionaea muscipula", die einzige karnivore Pflanzenart, die aktiv mit Klappfallen ihre Beute fängt. Neben einer ausführlichen Beschreibung des Habitus (dem Erscheinungsbild) „Aldrovandas" beschrieb Darwin zwei unterschiedliche Drüsentypen, die er auch funktional abgrenzen konnte. Einerseits rundliche Drüsen, die im inneren des Fangblattes sitzen und der Verdauung dienen, andererseits peripher vorkommende, vierarmige Drüsen die für die Nährstoffaufnahme zuständig sind. Bereits Darwin war der ökologische Nutzen bewusst. Die Aufnahme bzw. das Herauslösen wichtiger Nährstoffe wie „Stickstoff" oder „Phosphor" aus tierischer Beute ist eine evolutionäre Anpassung an das Besiedeln nährstoffarmer Standorte wie z.B. Gewässer oder Moore. |
Quellennachweis | Rothmaler, Eckehart, Jäger: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Grundband; Darwin 1875: Insectenfressende Pflanzen; Adlassing W., Lendl T., Peroutka M. und Lichtscheidl I.K. 2009 in Darwin und die Botanik: Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009/Hrsg. Jürg Stöcklin und Ekkehard Höxtermann. |